(djd) Über mehrere Jahre hinweg haben die Bundesbürger von niedrigen Heizkosten profitiert. Doch eine Trendwende ist in Sicht: Experten sind sich sicher, dass Hausbesitzer und Mieter für behagliche Wärme bald wieder tiefer in die Tasche greifen müssen. Schon im laufenden Winter dürften die Kosten steigen. Umso lohnenswerter wird es somit, in Maßnahmen der energetischen Sanierung zu investieren.

Energetischer Zustand wird als Kostenfaktor oft unterschätzt

Für alle, die mit Öl heizen, können schon jetzt die Heizkosten um bis zu zehn Prozent zulegen. Bei Erdgas und Fernwärme wird ein moderater Preisanstieg erwartet. Zu diesen Prognosen gelangt der Heizspiegel für Deutschland 2017, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online im Auftrag des Bundesumweltministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund veröffentlicht hat. Die Zeiten der historisch niedrigen Energiepreise scheinen jedenfalls zu Ende zu gehen. "Die Kostenentwicklung ist aber nur eine Seite der Medaille. Viel wichtiger für die individuelle Betrachtung ist der Sanierungsstand des eigenen Zuhauses", sagt Dr. Hans-Joachim Riechers, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM). Eine weitere Zahl aus dem Heizspiegel macht dies deutlich: Aktuell kostet es zwischen 550 Euro und 1.200 Euro, um eine 70 Quadratmeter große Wohnung ein Jahr lang mit Erdgas zu beheizen - abhängig insbesondere von der energetischen Effizienz des Gebäudes. Dieser beachtliche Unterschied entspricht fast drei Tonnen CO2 pro Jahr.

Unabhängige Energieberatung nutzen

Um dauerhaft Energiekosten zu sparen und damit zugleich zum Klimaschutz beizutragen, bleibt die Wärmedämmung aus Expertensicht unerlässlich. "Über die Fassade geht bei unzureichend oder gar nicht gedämmten Gebäuden ein Großteil der Wärmeenergie permanent verloren", so Dr. Riechers weiter. Er empfiehlt Hausbesitzern, sich durch einen Energieexperten individuell beraten zu lassen, auch zu Fördermöglichkeiten für eine Sanierung. Wichtig zudem: Eine Wärmedämmung sollte stets durch erfahrene Fachhandwerker vorgenommen werden. Besonders hoch sind die Einsparmöglichkeiten bei allen Häusern, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet wurden. Nach einer erfolgten Sanierung können Hausbesitzer dann umso entspannter den Energiemarkt beobachten: Je höher die Preise in Zukunft sind, desto schneller amortisiert sich auch die Dämmung.

Investition in den Werterhalt der Immobilie

Eine wirksame Wärmedämmung senkt nicht nur ad hoc den Energiebedarf und damit die Heizkosten eines Gebäudes - zudem macht sich die energetische Sanierung auch langfristig bezahlt. Professionelle Dämmsysteme schützen die Bausubstanz vor den Unbilden der Witterung und vor Feuchtigkeit - und das über viele Jahrzehnte hinweg. "Dämmen ist eine Investition in den Werterhalt oder sogar die Wertsteigerung. Die energetische Effizienz eines Gebäudes ist zu einem wichtigen Kriterium für die Vermietbarkeit oder den Kaufpreis geworden", sagt Dr. Hans-Joachim Riechers, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM).