(djd) Etwa 700.000 Bundesbürger entscheiden sich jährlich für den Einbau eines Kamins in ihrem Eigenheim. Kaminöfen mit Gasbetrieb erleben hierzulande dabei aber erst seit einigen Jahren einen Boom. Ein wichtiger Grund hierfür sind die zunehmend strengen Vorschriften für Öfen in gut gedämmten und besonders luftdichten Neubauten. Flüssiggas verbrennt emissionsarm und kann daher als Brennstoff für Kamine besonders punkten.

Kaminwärme im Niedrigenergiehaus

Die Heizwärme an sich ist heute oft kaum noch der ausschlaggebende Grund für die Anschaffung eines Kamins. Vielmehr wünschen sich gerade im Neubau immer mehr Bauherren die behagliche Atmosphäre, die von einer sichtbaren Flamme ausgeht. Besonders in Niedrigenergiehäusern, die immer mehr den Markt bestimmen, spielen Flüssiggas-Kamine ihre Stärken aus: Die Dosierung auf Knopfdruck ist viel genauer möglich, da hier oft baubedingt nur sehr geringe Heizleistungen benötigt werden. Zudem können raumluftunabhängige Kamine auch in Häusern mit geregelter Wohnraumbelüftung problemlos betrieben werden, sogar bei gleichzeitigem Betrieb von Dunstabzugshauben und ohne gesonderte Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt).

Wirkungsgrad und Betriebskosten im Vergleich

Auch dort, wo das Heizen eines Raumes im Vordergrund steht, lohnt es sich, über einen Kamin nachzudenken: Die Heizleistungen liegen je nach Modell zwischen 3 und 8 kW. Die bei Holzkaminen üblichen 75 Prozent Wirkungsgrad können mit Gaskaminen erreicht werden, wenn man sich für ein raumluftabhängiges Modell entscheidet. Die reinen Betriebskosten bewegen sich ebenfalls auf einem ähnlichen Level wie beim Holzkamin.

Das wird zum Heizen benötigt

Flüssiggas steht als Heizenergie für Gaskamine in Flaschen zur Verfügung. Damit ist man als Verbraucher unabhängig von einem Anschluss an das Gasnetz. In Wohnräumen darf eine 11-Kilogramm-Gasflasche aufgestellt werden, deren Kapazität für durchschnittlich 25 Stunden Kaminbetrieb ausreicht. Der Aufbau muss vom Fachmann durchgeführt werden, der für eine sachgerechte Dämmung sowie ausreichende Hinterlüftung mit richtig dimensionierten Konvektionsluftgittern sorgt.

Drei Kamin-Grundtypen stehen zur Wahl

  1. Der offene Gaskamin: Hier gibt es keine Glasscheibe vor dem Brennraum - das sorgt zwar für eine besonders authentische Optik, bedeutet jedoch zugleich einen geringen Wirkungsgrad. Steht das Heizen im Vordergrund, sollte man eine andere Variante wählen.
  2. Der geschlossene, raumluftabhängige Gaskamin: Er kann leicht an einen vorhandenen Schornstein angeschlossen werden und verfügt über einen guten Wirkungsgrad.
  3. Der raumluftunabhängige Gaskamin: Er verfügt über ein Edelstahl-Rohrsystem, durch das Verbrennungsluftzufuhr und Rauchgasableitung gleichermaßen gesteuert wird. Er kann auch in Häusern mit geregelter Wohnraumbelüftung betrieben werden.