(djd) Rund zwei Drittel aller Männer und mehr als die Hälfte der Frauen in Deutschland haben ein "schweres" Problem: Übergewicht oder sogar Fettleibigkeit. Die überschüssigen Pfunde können die Gesundheit gefährden und zählen zusammen mit Bewegungsmangel zu den Hauptrisikofaktoren für Typ-2-Diabetes. Deshalb gehört Abnehmen bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern zur Basistherapie. Wer einen BMI über 27 hat, sollte fünf Prozent seines Gewichts verlieren, bei einem BMI über 35 sollten es mindestens zehn Prozent sein.

Gesund leben, gezielt behandeln

Um Gewicht zu verlieren, sind Ernährung und Bewegung die wichtigsten Ansatzpunkte. Beim Essen sollte neben der Kalorienzahl auch die Zusammensetzung beachtet werden: Ballaststoffe etwa aus Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten, mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag, mehr ungesättigte, pflanzliche Fette und wenig gesättigte Fette wie zum Beispiel aus Chips sowie fettem Fleisch und Käse, nur kleine Mengen Zucker und Alkohol, dafür aber mindestens einmal pro Woche frischen Seefisch. Mehr Ernährungstipps gibt es unter www.diabetes-behandeln.de. Dazu sollte man sich mindestens 150 Minuten pro Woche bewegen, am besten verteilt auf mindestens drei Tage. Sowohl die Ernährungstherapie als auch Bewegung und der mit beidem verbundene Gewichtsverlust können den Langzeitblutzuckerwert HbA1c senken. Dieser zeigt den mittleren Blutzuckerspiegel der letzten acht bis zwölf Wochen an. Für den HbA1c-Wert wird zusammen mit dem Arzt, gemäß der aktuell gültigen Leitlinie, ein persönlicher Zielwert festgelegt. Lässt sich dieser mit Lebensstilmaßnahmen nicht erreichen, wird zusätzlich eine medikamentöse Therapie notwendig. Medikament der ersten Wahl ist dabei Metformin. Bei Unverträglichkeit oder mangelnder Wirkung können weitere Wirkstoffe, etwa DPP-4-Hemmer wie Sitagliptin, zum Einsatz kommen. Diese können allein oder in Kombination mit anderen Medikamenten verordnet werden. Dabei sollte der gesunde Lebensstil allerdings weiterhin beibehalten werden, da er die Basis der Therapie bildet.

Nicht entmutigen lassen

Doch oft ist Abnehmen trotz gesunder Ernährung und Sport sehr schwer. Das sollte aber niemanden entmutigen, da beides trotzdem vorteilhaft für übergewichtige Diabetiker ist. Oft ist sogar der Sport "schuld", wenn der BMI nicht sinkt, denn gerade durch Krafttraining wird Fett ab- und Muskelmasse aufgebaut. Dennoch kann Training üblicherweise zu einer Verbesserung der Insulinresistenz und zur Senkung des HbA1c-Wertes führen und ist deshalb zu empfehlen.

Diabetes ist nicht gleich Diabetes

Die große Mehrheit der Diabetiker in Deutschland - mehr als 95 Prozent - leidet unter Diabetes Typ 2, der häufig mit höherem Lebensalter, Übergewicht und mangelnder Bewegung einhergeht. Diese Form der Krankheit lässt sich häufig mit Lebensstiländerungen und bei Bedarf mit Medikamenten behandeln - mehr dazu auch unter www.diabetes-behandeln.de. Dagegen tritt Diabetes Typ 1 meist schon im Kindes- und Jugendalter auf. Bei dieser Form handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Abwehrsystem die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Hier muss mit Insulin behandelt werden, da ein absoluter Mangel vorliegt.